Freitag, 24.03.2006 – Sonnenschein, um die 20-25 Grad
Bevor wir die Chiricahua Berge endgültig verlassen, machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Faraway Ranch, die kurz vor dem Ausgang des Nationalparks liegt. Hier begann die Geschichte dieses National Monuments, denn die Besitzer dieser Ranch waren schon um 1920 der Meinung, hier in einer ganz besonderen Gegend zu leben. Sie bauten ein Gästehaus und veranstalteten Reitausflüge in die phantastische Felslandschaft. Dann konnten sie die zuständigen Stellen überzeugen, dass dieses Gebiet schützenswert sei und so wurde es ein National Monument, in dem Pfade und Trails angelegt wurden. Die Ranch war bis in die 50er Jahre bewohnt und ist darum noch sehr gut erhalten.
Unser weiterer Weg führt uns heute Morgen durch Tombstone, die wohl bekannteste Westernstadt. Im Gegensatz zu den meisten dieser Städte, die im Laufe der Geschichte völlig von der Landkarte verschwanden, bzw. heute nur noch als Ghosttowns existieren, hat Tomstone überlebt und versucht mit seiner Geschichte Touristen anzulocken. Wer kennt ihn nicht, den legendären Gunfight zwischen Wyatt Earp, Doc Holliday und dem Clanton Clan, deren Mitglieder nun auf dem Friedhof der Stadt begraben sind. Die historische Hauptstraße ist restauriert und beherbergt Saloons, Andenkenläden und Restaurants. Die Straße ist für Autos gesperrt, stattdessen fahren Postkutschen durch die staubigen Straßen. Auch „echte“ Cowboys, der Marshal und Saloondamen sind in der Allen Street zu finden. Wir schauen uns einen ganz nett inszenierten Gunfight an. Leider verstehen wir von den Witzen und Kalauern der Spieler zu wenig, um uns so zu amüsieren wie die anderen Zuschauer.
Unser weiterer Weg führt uns zwar immer noch durch relativ ödes Land, aber wie schon auf den Kilometern vorher, erreicht man hier durch Bewässerung, dass es zumindest teilweise nutzbar ist. Die vielen Rinder und Pferde, die auf den Weiden stehen, zeigen uns, dass hier wohl hauptsächlich Viehzucht betrieben wird. Vielleicht werden die verdorrten gelben Wiesen ja wirklich irgendwann einmal grün!
Gegen 13.30 Uhr erreichen wir Tucson, die Stadt, in der wir bei unserer ersten Tour schon einmal waren. Unser Weg führt uns jedoch in den östlichen Teil des Saguaro National Parks, in dem wir im Oktober nicht waren. Es ist sehr warm hier (sicherlich deutlich über 25 Grad) und für unser ausgiebiges Mittagsmahl wählen wir uns deshalb ein schattiges Plätzchen, nämlich eine Picknickbank mit Sonnendach aus.
Anschließend fahren wir die acht Meilen lange Panoramastraße, die sich in vielen Kurven durch die Berge schlängelt. Sie ist zwar sehr schmal, da sie aber nur als Einbahnstraße befahren wird, kommen wir mit dem Wohnmobil gut durch. Die Gegend sieht so ähnlich aus wie im Organ Pipe Cactus NM und leider blühen die Kakteen noch nicht, was wir insgeheim gehofft hatten. Einige beginnen ganz vorsichtig und wir können uns gut vorstellen, wie es in vier Wochen hier sein wird! Besonders mächtig sind die Saguaro Kakteen, die teilweise bis zu zehn Armen haben. Überall kann man die Löcher sehen, die von Spechten gehackt werden und dann von vielen kleinen Vögeln und besonders Eulen als Höhlen benutzt werden. Vögel gibt es im Übrigen jede Menge hier und man könnte viel Zeit damit verbringen, sie zu beobachten. Der Loop ist sehr schön angelegt, und obwohl wir nun wirklich schon viele dieser Kakteenlandschaften gesehen haben, wird es nicht langweilig, hindurch zu fahren.
Da wir dann beim Durchfahren von Tucson (die Stadt hat eine riesige Fläche, obwohl sie gar nicht so groß ist) in den Feierabendverkehr kommen, dauert es sehr lange, bis wir wieder auf der Interstate sind und wir beschließen daher, nicht mehr weiter zu fahren. Wir finden einen kleinen privaten Platz, der sogar Internet (für die neue Woche der Homepage!) hat.