Samstag, 09. Oktober 2010                                                                           sonnig

 

Auch heute Morgen zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite, denn die Sonne scheint schon beim Aufstehen. Es ist allerdings ziemlich frisch (draußen 5 Grad) und wir müssen unsere Heizung ganz schön arbeiten lassen. Beim Frühstück schauen wir unseren Nachbarn zu, die bei diesen Temperaturen mit dem Zelt unterwegs sind. Nein, das bräuchte ich nicht!

Nach dem Frühstück machen wir eine kleine Wanderung, die uns in dreieinhalb Kilometern einmal um den See, an dem der Campground liegt, herum führt. Es ist ein netter Morgenspaziergang und bevor wir unser Auto erreichen erschließt sich uns auch noch die Nutzungsmöglichkeit der sogenannten „lean to“ Hütten, die wir erstmals hier in Vermont gesehen haben. Es sind Holzhüttchen, die von drei Seiten geschlossen sind und einen Holzboden haben. Einige Camper haben ihr Zelt dort drinnen aufgestellt, die meisten haben aber eine Plane, die genau vor den Eingang passt, davor gehängt. Wahrscheinlich gibt es die hier passend zu kaufen.

Gegen 10.00 Uhr verlassen wir den Platz und fahren 10 Kilometer weiter bis nach Bennington, einem kleinen Städtchen. Rings um den Ort sind die Bäume noch wunderschön bunt und es scheint, als wäre die Natur hier noch etwas zurück. Wir scheuen uns die Stadt aus dem Auto heraus an. Es gibt ganz nette Häuser und alles erinnert etwas an die Südstaaten. Auch hier fällt auf, dass Vermont tatsächlich anders aussieht als der Rest der Staaten. Im Vorbeifahren sehen wir einen Obelisken und fahren zu ihm. Es ist ein Kriegsdenkmal (eine Schlacht von 1777 Amerikaner gegen Briten) und man kann mit einem Fahrstuhl 60 Meter hinauf fahren. Welch herrliche Aussicht bei diesem Wetter! Einfach toll! Die umliegenden Berghänge leuchten gelb, orange, grün und rot in der Sonne. Der ältere Herr, der den Fahrstuhl betätigt ist zwar mit der Farbenpracht nicht wirklich zufrieden, denn er meint, es seien noch zu viele Bäume grün. Das stimmt zwar, aber gerade diese Kombination der verschiedenen Farben sieht sehr reizvoll aus. Unser nächster Stopp ist bei einem Supermarkt, um etwas Gemüse und Obst einzukaufen. Ich entdecke ein echtes Bauernbrot (mit knuspriger Rinde!), was ich natürlich (leider nicht gerade billig) mitnehme und somit fürs Abendessen sorge. Zum Lunch gibt es Donuts, die wir gleich auf dem Parkplatz essen, denn es ist schon 14.00 Uhr. Ein weiterer Halt führt uns vor ein Best Western, wo wir uns wieder einmal für ein freies Internet bedanken. Da die Wetteraussichten gut sind, beschließen wir nicht direkt zu den Niagara Fällen zu fahren, sondern einen Umweg über die Adirondack Mountains zu machen.

Auf der Weiterfahrt halten wir bei zwei Covered Bridges an und fahren dann auf der Westseite der Green Mountains wieder in Richtung Norden, aus der wir ja eigentlich gekommen sind. Die Gegend ist sehr stark landschaftlich genutzt, es ist ähnlich wie bei uns. Allerdings sehen wir hier die buntesten Bäume auf der bisherigen Fahrt, wobei die rote Färbung ziemlich häufig vorkommt.

Unser heutiges Ziel, der Lake St. Catherine State Park, hat schon geschlossen. Ein Tor ist jedoch auf und wir fahren hinein. Man kann ihn tagsüber benutzen und angeblich auch über Nacht stehen bleiben. Auf der angegebenen Telefonnummer erreichen wir niemanden und so bleiben wir einfach in der day use area stehen.