Montag,
04. Oktober 2010
bewölkt,
sonnig Nach
einer nicht ganz so kalten Nacht (4 Grad draußen, im WoMo hatte ich die Heizung
angelassen, so dass es nicht kälter als 14 Grad war), sieht der Himmel heute
Morgen zwar nicht ganz so strahlend wie gestern aus, aber die Sonne lugt immer
wieder durch die Wolken. Schon
ein paar Kilometer nach dem Verlassen des Campgrounds stoppen wir an dem
Parkplatz zur Mount Washington Road. Der Mt. Washington ist mit knappen 2000
Metern der höchste Berg im Nordosten der USA und für die White Mountains eine
der Attraktionen. Man kann auf einer Privatstraße mit dem eigenen PKW
(Kostenpunkt 23 Dollar plus 8 Dollar pro Person!) oder aber mit einem Shuttlebus
für 29 Dollar pro Person bis auf den Gipfel fahren. Mit unserem Wohnmobil dürfen
wir sowieso nicht und somit stellt sich nur die Frage, lassen wir uns für 60
Dollar in einem engen Kleinbus hinauffahren. Da das Wetter nicht einwandfrei
ist, wir dort oben über der Baumgrenze wären (wir wollen ja hier eigentlich
den Indian Summer erleben) und es uns letztendlich zu teuer ist, entscheiden wir
uns dagegen. Stattdessen fahren wir ein Stückchen weiter zur Talstation des
Wildcat Mountain Skigebietes. Hier laufen wir einen kurzen 2 Kilometer langen
Trail zu einem netten Wasserfall. Die Sonne kommt immer wieder durch und so
genießen wir den schönen Herbstspaziergang. Der nächste Halt ist nur wenig später
am Glen Ellis Visitor Center. Hier kaufen wir eine Wanderkarte der White
Mountains und auf Empfehlung der Rangerin laufen wir den Tuckerman Ravine Trail.
Schon nach einer knappen Viertelstunde erreichen wir einen schönen Wasserfall.
Danach geht der Trail dann ständig bergauf und über ein sehr felsiges Gelände.
Man tritt praktisch nur von Stein zu Stein, ähnlich wie bei uns im Felsenmeer,
allerdings sind die Felsen etwas kleiner. Der erste Teil der Wanderung führt
durch dichten Laubwald und demzufolge durch ein buntes Blättergewirr. Dann geht
es jedoch in Nadelwald über und wir immer steiler und schwieriger zu laufen. Für
drei Kilometer brauchen wir zwei Stunden! Der Trail endet an einigen Hütten, in
denen man übernachten könnte, denn hier oben gibt es eine Reihe
Backcountry-Wanderungen. Außerdem kann man von hier aus auch zu Fuß auf den
Mt. Washington wandern. Man hat eine schöne Aussicht, so dass man durchaus
sagen kann, der beschwerliche Aufstieg hat sich gelohnt. Allerdings ist es nicht
die im Visitor Center angepriesene Wanderung durch den Herbstwald! Eigentlich
wollen wir einen Loop laufen, stellen dann jedoch fest, dass der vermeintliche Rückweg
erst einmal weitere 400 Höhenmeter nach oben führt, ehe er dann wieder
absteigt. Da unsere Knie durch den felsigen Untergrund und die bisherigen
500 bis 600 Höhenmeter ziemlich gefordert wurden, beschließen wir den
gleichen Weg zurück zu gehen. Das ist allerdings auch nicht ohne, denn für die
Gelenke ist der Abstiegt eigentlich noch schwieriger als der Anstieg. Gegen
16.15 Uhr kommen wir jedoch gut wieder am Wohnmobil an und telefonieren noch
nach Deutschland, was eine Weile dauert. Deshalb ist es schon nach halb sechs,
als wir ein paar Kilometer weiter noch einen kurzen Trail zu einem wunderschönen
Wasserfall laufen. Diese Glenn Ellis Falls sind wirklich sehenswert und liegen
mitten im herrlich bunten Laubwald. Auch wenn die Sonne inzwischen schon hinter
den hohen Bergen verschwunden ist, sieht es hier phantastisch aus. Die
Weiterfahrt führt dann ebenfalls durch einen sehr dichten Wald und wir haben
den Eindruck, dass es hier so farbenprächtig ist wie noch nirgends vorher. Vor
allen Dingen sind wir mitten im Wald und sehen ihn nicht nur von Weiten. |