Mittwoch, 06. Oktober 2010                                                             bewölkt, regnerisch

 

Schon dass heute Morgen es recht warm im Wohnmobil ist, legt die Vermutung nahe, dass kein klarer Himmel ist. Und richtig, alles ist durchgehend grau und sieht nach Regen aus, ganz so, wie es vorher gesagt war. Wir fahren nach Lincoln, den nächsten Ort, um uns über das Wetter zu informieren. Vor einem Comfort Inn finden wir ein offenes WLAN und bleiben eine Weile stehen. Die Aussichten sind nicht gerade gut, denn für die nächsten drei Tage ist Regen und Wind vorher gesagt. Da der Höhepunkt des Indian Summer hier schon ein kleines Bisschen überschritten zu sein scheint und viel Wind ein Übriges tun wird, beschließen wir, in Richtung Vermont weiter zu fahren. Weiter im Süden ist die Natur vielleicht noch etwas zurück. Da das Geräusch in unserem Auto nicht dauerhaft zu hören ist, geben wir die Idee auf, zurück nach Bangor zu fahren, denn das hätte sicher wenig Sinn. Demzufolge ist es kein Problem, weiter zu fahren und nicht den kompletten Loop der White Mountains, was wir eigentlich geplant hatten.

Unterwegs halten wir auf dem Parkplatz von „The Flume“. Dies ist eine Schlucht ähnlich der Partnach Klamm in Garmisch. Sie ist unheimlich vermarktet, kostet 13 Dollar Eintritt und es scheinen viele Leute da zu sein, denn der Parkplatz ist gut gefüllt. Angesichts der Wetterlage (es kann jeden Moment anfangen zu regnen) und unserer Einstellung, dass Wasserfälle etc. eigentlich keinen Eintritt kosten sollten, beschließen wir, weiter zu fahren. Schon nach wenigen Kilometern halten wir wieder, um uns „The Basin“ (kostenlos) anzusehen. Hier handelt es sich um Stromschnellen und kleinere Wasserfälle desselben Flusses. Es gefällt uns außerordentlich gut, denn der Fluss fließt hier auf glatten Felsen dahin und immer wieder bilden sich Strudel und das Wasser muss über verschiedene Hindernisse. Wir gehen den kleinen Trail bis zu einem weiteren Wasserfall und genießen das herbstliche Bild. Wir haben Glück, denn es bleibt trocken und so kommen wir sogar heute zu einem, wenn auch kurzen (2,5 Kilometer) Spaziergang. Unsere Wanderstatistik hat im Übrigen gestern die 300 Kilometer überschritten (1000 Kilometer ist unser Ziel für das gesamte Jahr).

Kurz nachdem wir wieder im Auto sind beginnt es dann doch zu regnen und so verzichten wir auf zwei weitere Wasserfälle und fahren auf die Interstate 93, die uns aus den White Mountains heraus bringt. Wir wollen nur ein paar Kilometer, bis Littleton, wo wir im Wal Mart einkaufen und dann auch gleich für die Nacht dort stehen bleiben. Abends regnet es dann kräftig, so dass wir kaum unsere Einkäufe ins Auto bekommen, ohne nass zu werden. Zum Abendessen genehmigen wir uns eine Pizza, die wir schon lange nicht mehr hatten. Bei Staples um die Ecke bekommen wir ein hervorragendes Internet zur Verfügung gestellt, so dass wir noch eMails lesen und schreiben können.