Freitag, 08. Oktober 2010                                                             sonnig, recht windig

 

„What a wonderful day!“, das sind die Worte einer Frau, die an uns vorbei geht, als wir beim Dumpen sind. Wie Recht sie doch hat! Strahlender Sonnenschein, herrlich bunte Bäume und angenehme Temperaturen, was wollen wir mehr? Deshalb beschließen wir, vom State Park aus eine Wanderung zu einem Wasserfall zu machen. Nachdem wir gefrühstückt, geduscht, die Tanks geleert bzw. gefüllt (was ewig lange dauert, denn der Wasserdruck ist sehr mäßig) und den Campground bezahlt haben, brechen wir auf gegen 11.00 Uhr zu diesem 3 Meilen-Trail auf. Von Anfang an ist der Weg sehr schön (teilweise allerdings etwas feucht) und wir kommen gleich an einen kleinen Bach, der durch eine kleine Schlucht fließt und deshalb teilweise ziemlich wilde Stromschnellen bildet. Der Weg führt durch den farbenprächtigen Wald und es sieht hier so ähnlich aus wie bei uns, z.B. im Odenwald. Die meiste Zeit geht es relativ eben voran, nur kurz bevor wir den Wasserfall erreichen, geht es dann recht steil nach unten. Wir sind überrascht, hier einen so schönen Wasserfall zu finden, denn die Auswahl der Wanderung war ehr zufällig. Wir gehen den Wanderweg dann nicht zurück, sondern machen am Fuß des Falles einen Bogen und laufen ein Stück durch ein schönes Bachtal mit einer großen Biberburg. Der Rückweg führt uns auf einer geschotterten Straße bis zum See, an dem wir gestartet sind. Es ist hier sehr stürmisch und so nehmen wir nicht den direkten Weg, sondern gehen durch den Wald am anderen Ufer entlang. Leider führt dieser Weg nicht zum State Park zurück, sondern führt uns immer weiter weg. Als uns die Schleife zu groß wird, schlagen wir uns in die Büsche und kommen auf der Straße etwa eineinhalb Kilometer unterhalb des State Parks heraus. Statt der geplanten knappen 5 Kilometer war die Wanderung nun doppelt so lang, aber trotzdem sehr schön.

Da es schon 14.00 Uhr ist, essen wir erst noch etwas, ehe wir unsere Fahrt auf der Scenic Route Nr. 100 fortsetzen. Die Gegend ist wirklich wunderschön, aber leider haben wir absolut keine Möglichkeit, anzuhalten. Jeder Seitenweg führt zu einem privaten Anwesen und an der Straße kann man nicht parken. Schade, wir wären gern öfter mal ausgestiegen um uns an der einen oder anderen Stelle etwas umzusehen oder in die Sonne zu setzen. Immer wieder läuft ein kleiner wilder Bach neben der Straße, der wunderschön zwischen den bunten Bäumen aussieht. Leider ist der für die Übernachtung angesteuerte Campground voll. Schade, denn auch hier wollten wir morgen etwas wandern. Da auf den nächsten Kilometern kein weiterer Campingplatz kommt, versuchen wir einen Platz zu finden, auf dem wir so stehen bleiben können. Leider klappt das aber nicht, denn auch hier gibt es überall nur Privatgrundstücke. Wir fahren von der Hauptstraße ab und die alte „100“, die parallel läuft. Schöne Häuser, oft sind es wahrscheinlich Wochenendhäuser, gibt es hier haufenweise, aber kein Plätzchen für uns zum Stehen bleiben. Wir scheuen davor zurück, uns einfach auf ein verlassen aussehendes Grundstück zu stellen und so fahren wir weiter bis zum nächsten State Park. Hier bekommen wir einen Platz, sind aber nun schon fast aus den Green Mountains wieder draußen. Mal sehen, wie wir jetzt weiter fahren.