Dienstag, 05. Oktober 2010                                                                  bewölkt, sonnig

 

Wir sind sehr früh auf heute Morgen und da der Wachmann, der gestern Abend noch an unsere Tür klopfte, nicht begeistert davon war, dass wir hier stehen, beschließen wir, uns zum Frühstücken ein anderes Plätzchen zu suchen. Das Wetter sieht zunächst nicht vielversprechend aus, entwickelt sich dann jedoch zu einem herrlichen Tag mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen (nachmittags um die 20 Grad).

Wir fahren durch North Conway, einem Städtchen, das absolut vom Tourismus lebt. Geschäfte, Motels, Campingplätze und Schnellrestaurants wechseln sich ab und zu unserem Erstaunen hängt bei sehr vielen Motels und Gästehäusern der Hinweis, dass sie voll belegt sind. Wir merken kaum, dass wir mit Conway schon den nächsten Ort erreicht haben, denn  das Bild bleibt das gleiche. Nun biegen wir auf den Kancamagus Highway ab, die südliche Straße des Scenic Loops der White Mountains. Schnell finden wir hier einen schönen Platz direkt am Swift River, wo wir frühstücken. Der Fluss sieht sehr schön aus und auch die Wälder rings herum haben herrliche Farben. Auf der Weiterfahrt kommen wir an zwei Wasserfällen vorbei, die man mit einem kurzen Fußweg erreichen kann. Schon beim zweiten merken wir, wie voll es geworden ist, denn obwohl es erst 10.00 Uhr ist, ist der Parkplatz fast voll. Später am Tag bekämen wir unser Auto hier wahrscheinlich nicht unter. Wir sind überrascht, dass hier so viele Menschen sind. Der Indian Summer macht die Jahreszeit in dieser Gegend anscheinend zur Hauptsaison. Dann fahren wir zum Trailhead des Champney Falls, unserer geplanten Wanderung für heute. Der Weg führt wunderbar durch den Herbstwald und die Wasserfälle am Ende sind phantastisch, auch wenn nicht so furchtbar viel Wasser darin ist. Das Wasser fällt in mehreren Stufen und so handelt es sich eigentlich um eine Aneinanderreihung von vier Fällen. Der Weg ist zwar alles andere als ein einfacher Spaziergang, denn er ist steinig und teilweise recht steil, lässt sich aber gut laufen. Manchmal bereuen wir allerdings, dass wir die Stöcke nicht mitgenommen haben, denn auf den fünfeinhalb Kilometern hätten wir sie mehrmals brauchen können.

Die Straße führt danach an einigen Aussichtspunkten vorbei, wobei der Signal Hill Overlook einfach traumhaft ist. Man schaut von hier oben kilometerweit auf den farbenprächtigen Herbstwald, dazu der Sonnenschein, einfach toll! Wir essen Mittag und sitzen dann noch eine Weile in der Sonne und genießen das Panorama.

Dann erreichen wir den Gipfel (knappe 900 Meter) und dort sind schon sehr viele Blätter abgefallen. Besonders die Birken zeigen nur noch ihr weißes Gerippe. Auf der anderen Seite des Berges gibt es jedoch wieder viele bunte Blätter und wir beschließen, noch eine Wanderung am Flussufer in der Nähe unseres Campingplatzes zu machen. Wir laufen dann noch einmal 8 Kilometer in der Sonne, ehe wir gegen 17.00 Uhr den Tag im Wohnmobil ausklingen lassen.

Ein phantastischer Tag geht zu Ende, allerdings hat auch er gezeigt, dass das Problem mit dem Wagen nicht gelöst ist. Nach der ersten Fahrt heute Morgen waren wir soweit, zur Werkstatt zurück zu fahren, danach war das Geräusch dann aber verschwunden! Es ist schwierig zu entscheiden, was wir tun sollen, denn wenn wir zurück in die Werkstatt fahren und er klingt wieder einmal gut (wie beim Zahnarztbesuch, wenn plötzlich die Zahnschmerzen weg sind)? Oder sie sagen, dann müssen wir eben noch einmal auseinander bauen, wer wird das bezahlen? Es ist alles sehr unklar. Wir werden noch etwas warten und da wir einen Loop fahren, kommen wir wieder genau hier vorbei, so dass die Entfernung zur Werkstatt nicht zunimmt.