Montag,
06. September 2010
bewölkt,
sonnig Das
Wetter sieht heute Morgen zweigeteilt aus. Über dem Meer ist blauer Himmel,
aber auf der Seite der Berge ist eine dicke Wolkendecke, so dass man nur dunkle
Schatten erkennen kann. Nach dem Frühstück
machen wir uns auf zum Trailhead des Western Brook Ponds. Dieser See ist ein
ehemaliger Fjord, der nach der Eiszeit durch die Anhebung des Landes vom Meer
abgetrennt wurde. Er ist zeitweise recht schmal und es steigen bis zu 600m hohe
Felswände über dem See auf. Man kann diese Szenerie nur auf einer Bootstour
bestaunen, die jedoch vorgebucht werden muss und 52 Dollar pro Person kostet.
Wir wollen erst einmal zum See wandern (der Bootsanleger ist drei Kilometer vom
Parkplatz entfernt) und uns das ganze einmal anschauen. Das Wetter ist nach wie
vor traumhaft, auf der dem Meer zugewandten Seite. Die Seite des Sees ist jedoch
völlig eingehüllt in dicke graue Wolken und es sieht sehr nach Regen aus. Der
Weg ist großzügig angelegt und sehr schön. Er führt durch sumpfiges
Marschland und man muss häufig über Holzstege laufen. Gegen 10.30 Uhr sind wir
am See und dort völlig allein. Da die Bootstour nur mit mindestens 20 zahlenden
Gästen startet, gehen wir davon aus, dass sie nicht stattfindet, denn das
Wetter ist ja nicht gerade einladend. Wir gehen alle Wege ab, die rund um den
Anleger sind und wollen dann die Wanderung machen, die etwas am See entlang führt.
Am Trailhead stand „no bridge, only cable“ und nach etwa einem Kilometer
wissen wir, was das bedeutet. Eine Flussüberquerung ist nötig und dazu ist nur
ein Stahlseil von einem Ufer zum anderen gespannt. Da wir weder seiltänzerische
Fähigkeiten noch die Kletterkünste von Affen haben, geben wir die Wanderung
hier auf, denn um durch das Wasser zu laufen, bräuchten wir ein zweites Paar
Schuhe oder besser Gummistiefel. Nun kommen uns immer mehr Leute entgegen und
bis wir wieder am Auto sind, sogar die Insassen einer Bustour. Auf dem Parkplatz
stehen etwa 60 Autos, d.h. die Bootstour scheint tatsächlich völlig ausgebucht
zu sein (160 Leute). Wir hatten dem Ranger gestern nicht so recht geglaubt als
er meinte, man müsse die Tour reservieren. Letztendlich sind wir jedoch froh,
dass wir das nicht getan haben, denn es wird immer
düsterer über dem Fjord und das Boot war wirklich nicht groß, so dass
wir diese Tour mit den vielen Menschen mit Sicherheit nicht genossen hätten
(und das für 104 $). Stattdessen fahren wir an der Küste im strahlenden
Sonnenschein, allerdings mit viel Wind weiter bis zum Arches Provincial Park.
Hier hat das Meer aus einer riesigen Felswand mehrere große Bögen herausgespült,
die wie Tore zum Meer aussehen. Außerdem gibt es unter diesen Toren tolle,
teilweise völlig runde und sehr farbenprächtige Steine. Vor dieser schönen
Kulisse lassen wir uns den leckeren Kuchen schmecken, den wir gestern beim
Einkaufen erstanden haben. Da wir nicht weiter nach Norden fahren wollen, machen
wir von hier aus wieder kehrt und halten noch ein paar Mal an Aussichtspunkten
an. Beim letzten geht unsere Eingangsstufe kaputt, als ich aussteigen will. Sie
hängt nur noch locker herunter und hat keinen Haltepunkt mehr. Sie geht
allerdings auch nicht mehr hoch (das passiert normalerweise automatisch, wenn
die Tür geschlossen wird), was bedeutet, dass wir so nicht fahren können. Alf
klemmt erst einmal die Elektrik ab und stellt fest, dass ein Bauteil gebrochen
ist. Es ist ein ganz spezielles Teil, was wir so ohne weiteres wohl nicht
bekommen werden, schon gar nicht hier in Neufundland. Nun muss die Stufe
festgebunden werden, damit wir weiter fahren können. Das ist auch nicht allzu
schwierig, allerdings ist es nun schon ein ziemlich hoher Tritt, um ins und aus
dem Auto zu kommen. |