Mittwoch,
08. September 2010
bewölkt,
sonnig Zunächst
sieht es heute Morgen ziemlich bewölkt aus und es ist so kalt, dass wir
seit längerer Zeit wieder einmal die Heizung anschalten. Schon kurz nachdem wir
losgefahren sind, verziehen sich die Wolken jedoch immer mehr und es wird
zunehmend sonnig (Nach dem Motto: Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte 5
Minuten …). Wir fahren die Parkstraße, die wir gekommen sind, zurück, denn
hier geht es für uns nicht mehr weiter. Nach ein paar Kilometern machen wir
noch einmal Halt und gehen einen kleinen Wanderweg zu einem Wasserfall. Er ist
ganz hübsch, aber kein Vergleich mit den Fällen von gestern. Dann fahren wir
bis zum Parkausgang, um dann in den südlichen Teil des Parks wieder hinein zu
fahren. Eine langgestreckte Bucht trennt die beiden Parkteile voneinander und da
es keine Brücke gibt, muss man auch hier (ähnlich wie am St. Lorenz Strom in
Quebec) erst am einen Ufer aus dem Park hinaus und dann am anderen wieder hinein
fahren. Die beiden Parkhälften unterscheiden sich aber auch landschaftlich
voneinander. Während es im nördlichen Teil die tiefen Fjorde, steile Felsen,
üppige grüne Moore und teilweise dichten Baumbewuchs gibt, fallen im Südteil
eine Gruppe kahle, gelbbraune Berge, die sogenannten Tablelands ins Auge. Durch
tektonische Verwerfungen vor 460 Millionen Jahren wurde eine Gesteinsschicht aus
mehr als 10 Kilometern Tiefe an die Oberfläche geschoben, was Geologen als eine
Art „Unfall“ der Erdgeschichte bezeichnen. Diese unwirtliche Gegend gleicht
einer Mondlandschaft und nur wenige Pflanzen können hier leben. Zunächst
wandern wir vom hiesigen Visitor Center aus zum Lookout. Diese Wanderung stellt
erhöhte Anforderungen an unsere Kondition, denn sie ist zwar nicht lang, aber
innerhalb von 2 Kilometern müssen wir fast 400 Höhenmeter überwinden. Das heißt,
es geht ausschließlich bergauf und das häufig mit Hilfe von Treppen. Die
Aussicht am Ziel ist jedoch überwältigend, denn wir können auf der einen
Seite die erwähnten Tablelands sehen (Tablelands, weil sie platt wie ein Tisch
sind) und auf der anderen Seite haben wir einen phantastischen Blick über die
Bucht zur Nordseite des Parks. Es ist zwar wolkig, aber die Sicht ist recht gut.
Beim Absteigen merken wir dann noch einmal, wie steil der Weg auf manchen
Passagen war und nach knappen 5 Kilometern sind wir zurück am Auto. Nachdem wir
uns das Visitor Center angesehen haben, fahren wir ein paar Kilometer weiter, um
eine zweite Wanderung in den Tablelands zu machen. Hier geht es fast eben über
das gelbliche Gestein. Eine ganz andere Gegend, aber irgendwie auch reizvoll und
die 4 Kilometer sind nur wenig anstrengend. Das Wetter ist einfach spitze.
Inzwischen scheint wieder die Sonne und der Himmel ist überwiegend blau. Die
vorhergesagte Regenwahrscheinlichkeit betrug heute 60% und wieder war es ein
wunderbarer Tag. Es scheint so, als ob wir in Neufundland auf der Sonnenseite
des Wetters sind. Wir sind gespannt, denn für morgen sind 100% „chance of
rain“ gemeldet.
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